Wussten Sie schon, dass...? Hier finden Sie Antworten auf häufige und allgemeine Fragen rund um den Wald.
Wie viel Wald gibt es in Deutschland?
In Deutschland ist ein Drittel der Landesfläche mit Wald bedeckt, genau 32 Prozent. Das heißt, es gibt 11,4 Millionen Hektar Wald. Die Zunahme zwischen 2002 und 2012 war nur geringfügig (um 0,4 Prozent). Deutschland zählt zu den waldreichsten Ländern Europas.1
Welche Bundesländer haben den meisten Wald?
Hessen und Rheinland-Pfalz sind mit 42 Prozent die waldreichsten Bundesländer. Schlusslicht ist Schleswig-Holstein mit elf Prozent. Die Zahlen für die anderen Bundesländer finden Sie hier. Der waldärmste Landkreis ist der Landkreis Wesermarsch in Niedersachsen mit einem Waldanteil von 1,5 Prozent, während im Landkreis Siegen-Wittgenstein 64,5 Prozent mit Wald bedeckt sind.
Wie viel Wald gibt es weltweit?
Vier Milliarden Hektar Wald, das heißt, ein Drittel der weltweiten Landfläche ist mit Bäumen bedeckt.
Wie groß ist die mit Wald bedeckte Fläche in Europa?
42 Prozent der Landesfläche der 27 EU-Staaten sind mit Wald bedeckt. Derzeit sind es 177 Millionen Hektar.2 Weitere Informationen zum Wald in Europa finden Sie hier.
Welche Bäume wachsen in Deutschland?
In den deutschen Wäldern stehen circa 90 Milliarden Bäume.3 In Deutschland gibt es 77 einheimische Baumarten und 1.215 Pflanzenarten. In den zum Waldnaturerbe ernannten Buchenwäldern sind rund 6.700 verschiedene Tierarten zuhause. Die vier häufigsten Baumarten in Deutschland sind die Fichten, gefolgt von Kiefer, Buche und Eiche.
Wie viele Baumarten gibt es in Deutschland?
Heimisch sind bei uns 77 Baumarten. Viele von ihnen sind besondere Spezialisten und manche sind bereits sehr selten geworden. Hinzu kommen Baumarten aus anderen Regionen, die teilweise in Wäldern wachsen, oft jedoch auch in Parkanlagen und Gärten stehen. Mehr dazu finden Sie hier.
Darf man ein Herz in einen Baumstamm ritzen?
Weder im Wald noch im Park ist diese Art der Liebesbekundung erlaubt. Sie gilt sogar als Sachbeschädigung. Mit gutem Grund: Durch die Verletzung der Rinde können Bäume leichter von Pilzen oder anderen Schädlingen befallen und geschwächt werden. Mehr zu richtigen Verhaltensweisen im Wald finden Sie hier.
Darf man Pilze sammeln und Blumen pflücken?
Die sogenannte Handstraußregelung ist im Bundesnaturschutzgesetz verankert und erlaubt wild wachsende Pflanzen und Gräser für einen Blumenstrauß zu pflücken, wenn sie nicht unter Naturschutz stehen. Auch Kräuter, Beeren und Pilze dürfen in geringen Mengen und nur für den Eigenbedarf (bis zu zwei Kilogramm pro Pilzbesucher pro Tag) gesammelt werden. Wer ohne Genehmigung für gewerbliche Zwecke sammelt, macht sich strafbar. Brennholz und Steine dürfen ohne Einwilligung des Eigentümers überhaupt nicht entnommen werden. Mehr zu richtigen Verhaltensweisen im Wald finden Sie hier.
Wem gehört der Wald in Deutschland?
Mehr zur Besitzstruktur finden Sie hier.
Wie viele Arbeitsplätze sind direkt oder indirekt vom Wald abhängig?
1,1 Millionen Menschen in 185.000 Betrieben arbeiten im Holz- und Forstsektor, die einen Jahresumsatz von 170 Milliarden Euro erwirtschaften. Damit beschäftigt der Wald mehr Menschen als die Automobilindustrie (etwa 700.000).4
Wo steht der älteste Baum Deutschlands?
Ziemlich in der Mitte Deutschlands in der hessischen Gemeinde Schenklengsfeld steht die knochige Sommerlinde, genannt Methusalinde, der wohl älteste Baum Deutschlands. Expert*innen schätzen ihr Alter auf über 1.200 Jahre. Damit wäre er circa im achten Jahrhundert gekeimt.5
Wo steht der höchste Baum in Deutschland?
Im Freiburger Stadtwald steht der höchste Baum Deutschlands. Es ist eine Douglasie mit einer Höhe von 66,58 Metern und heißt „Waltraut vom Mühlenwald“. Die letzte Messung fand im Jahr 2017 statt.6
Wo steht der dickste Baum der Welt?
Der dickste Baum ist mit 58 Meter Stammesumfang eine Mexikanische Sumpfzypresse in Santa Maria del Tule in Mexiko.7
Wo steht der höchste Baum der Welt?
Der höchste Baum der Erde steht im kalifornischen Redwood Nationalpark. Der Küstenmammutbaum „Hyperion“ ist 116 Meter hoch.8
Wo steht der älteste Baum der Welt?
Der älteste Baum der Welt ist eine 9.550 Jahre alte Fichte in der schwedischen Provinz Dalarna im Nationalpark Fulufjället. Da sich Fichten durch Ableger fortpflanzen können, lebt der fünf Meter hohe Baum, der sich vor fast zehntausend Jahren dort ansiedelte, in einem genetisch identischen Klon fort. Sein Alter ist mit Hilfe der Radiokohlenstoffdatierung des Wurzelsystems bestimmt worden.9
Wie hoch ist der Holzeinschlag in Deutschland?
Der Holzeinschlag betrug im Jahr 2021 83 Millionen m³ und der Schadholzeinschlag 50,5 Millionen m³. (Statistisches Bundesamt). Mehr zum Thema finden Sie hier.
Wie hoch ist der jährliche Holzzuwachs in Deutschland?
Der Holzzuwachs ist mit 10,9 m3 je Hektar und Jahr oder 177 Millionen m³ pro Jahr auf einem hohen Niveau. Zwischen 2012 und 2017 hat sich der Holzvorrat bei Laubbäumen um sieben und bei Nadelbäumen um fünf Prozent erhöht.11 Mehr zum Thema finden Sie hier.
Wie hoch ist der Holzvorrat in Deutschland?
Der Gesamtvorrat an Holz im deutschen Wald beträgt 3,9 Milliarden m³. Damit verfügen unsere Wälder über die höchsten Holzvorräte in Europa. Der Holzzuwachs beträgt 11,2 m³ je Hektar. Er ist in den letzten zehn Jahren um weitere sieben Prozent gestiegen³. Der Holzvorrat liegt bei 358,5 m³ pro Hektar.12 Mehr zum Thema finden Sie hier.
Schützen Buchen vor dem Gewitter?
Laut einem alten Sprichwort soll man bei Gewitter die Buchen suchen und den Eichen weichen. Nach neuesten Erkenntnissen stimmt es nicht, dass manche Baumarten tatsächlich seltener getroffen werden; der Blitzeinschlag wird nur unterschiedlich sichtbar. Bei Buchen mit ihrer glatten Rinde sind Blitzeinschläge weniger sichtbar. Daher sollte man unter hohen freistehenden Bäumen keinen Schutz suchen. Mehr zu richtigen Verhaltensweisen im Wald finden Sie hier.
Wie viel Bäume gibt es in Deutschland?
90 Milliarden Bäume.13 Mehr zum Wald in Deutschland finden Sie hier.
Wie viele Bäume kommen auf einen Einwohner?
In Deutschland kommen auf einen Bewohner etwa 1.000 Bäume, in Norwegen sind es 3.000 Bäume pro Kopf und in Russland sogar 4.500 Bäume.
Was sind Nackt- und Bedecktsamer?
Alle Nadelbäume und der Ginkgo gehören zu den Nacktsamern, weil ihre Samen nicht von Fruchtblüten bedeckt werden. Laubbäume hingegen verstecken ihre Samen und gehören somit zu den Bedecktsamern.14
Welches Land der Erde hat den meisten Wald?
Russland. Mehr zum internationalen Wald erfahren Sie hier.
Wo liegt das größte zusammenhängende Waldgebiet der Erde?
Das größte zusammenhängende Waldsystem der Erde ist der euro-asiatische boreale Nadelwald, der sich von Norwegen nach Alaska erstreckt. Auf Platz zwei liegt der Amazonas-Regenwald, gefolgt vom nordamerikanischen Nadelwald.
Wie viel Wald gibt es in Europa?
Europas Wälder dehnen sich derzeit auf gut eine Milliarde Hektar aus, davon liegen vier Fünftel in Russland. Weitere Informationen zum Wald in Europa finden Sie hier.
Wie viel Tiere leben im Waldboden?
Der Waldboden ist das pure Leben. In einem Löffel Waldboden leben mehr Organismen als Menschen auf der Erde.
Schützen die Wälder das Land vor Hochwasser?
Der Wald ist ein hervorragender Wasserspeicher und -filter. Bis zu 200 Liter Wasser können unter der Oberfläche eines Quadratmeters gespeichert werden. Außerdem ist die Filterwirkung des Bodens so gut, dass das Trinkwasser meist nicht mehr aufbereitet werden muss. Mehr zum Waldboden erfahren Sie hier.
Wieso verändern die Blätter im Herbst ihre Farbe?
Wenn im Herbst die Tage allmählich kürzer werden und die Nächte deutlich kühler sind, ist dies ein Signal für die Bäume, ihren Blättern rechtzeitig das wertvolle Chlorophyll zu entziehen und es abzubauen. Es wird in die Äste, den Stamm und die Wurzeln geleitet, damit es beim Abwerfen der Blätter nicht verloren geht. Der grüne Blattfarbstoff, das Chlorophyll, ist wichtig für die Photosynthese. Er ist in der Lage, die Energie des Sonnenlichtes für die Pflanze nutzbar zu machen. Das Chlorophyll hat im Sommer andere Farbstoffe, die auch im Blatt enthalten sind, überdeckt. Diese Farbstoffe werden dann im Herbst sichtbar und das Laub wird bunt.
Warum bekommt der Specht keine Kopfschmerzen?
Das Gehirn der Spechte ist mit wenig Gehirnflüssigkeit umgeben und sitzt so relativ starr im Schädel. Es wird dadurch beim Klopfen nicht von innen gegen die Schädeldecke geschleudert. Außerdem ist der Schädel mit auffallend starken Muskeln umgeben, die kurz vor dem Aufprall auf das Holz angespannt werden und so als Stoßdämpfer wirken. Kurz vor dem Aufprall schließt der Specht auch die Augen, um diese vor umherfliegenden Holzspänen zu schützen.
Gibt die Zahl der Enden beim Geweih eines Hirsches das Alter an?
Nein. Die Zahl den Enden ist einerseits genetisch festgelegt und andererseits durch die Ernährung des jeweiligen Tieres beeinflusst.
Wie entstehen Jahresringe beim Baum?
Im Frühjahr werden im Holz größere Zellen gebildet, die den Nährstoff- und Wassertransport erleichtern. Diese wirken in den Jahresringen heller. Im Herbst sind die Zellen kleiner und wirken daher dunkler. Dieser Vorgang wiederholt sich im jährlichen Rhythmus.
Ist das Reh die Frau vom Hirsch?
Nein. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Tierarten. Das männliche Reh wird Bock genannt, das weibliche Ricke und das Jungtier ist das Kitz. Bei den Hirschen spricht man beim Weibchen von der Hirschkuh, beim Jungtier vom Hirschkalb und beim männlichen Tier vom Hirsch.
Wie hoch ist der Flächenverbrauch in Deutschland?
Täglich gehen 56 Hektar Landschaft (inkl. Waldflächen) durch Bebauungs- und Infrastrukturprojekte verloren.15 Mehr zum Flächenverbrauch erfahren Sie hier.
Warum soll ein Wald vielfältig sein?
Sich verändernde Umweltbedingungen wirken auf die verschiedenen Baumarten unterschiedlich stark ein. Vielfältige Ökosysteme sind somit anpassungsfähiger. Doch auch innerhalb der Arten unterscheiden sich die einzelnen Individuen in ihren genetischen Informationen. Hier ist Vielfältigkeit ebenso wichtig. Während die Rotbuche
A mit der Trockenheit zu kämpfen hat, übersteht Rotbuche B die Dürre sehr gut. Ihre Nachkommen werden voraussichtlich auch recht gut mit Trockenperioden zurechtkommen und helfen damit, den Wald als System zu erhalten. Auch wenn Rotbuche A den nächsten trockenen Sommer vielleicht nicht überstehen wird.
Wie wird der Wald auf den Klimawandel vorbereitet?
Bäume haben sehr lange Generationszeiten und können ihren Standort nicht verlassen. Junge Bäume, die heute in die Erde gesetzt werden, finden in 100 Jahren andere Umweltbedingungen vor. Aufgabe von FörsterInnen ist es, vielfältige Bestände aufzubauen und zu pflegen, die mit diesen Bedingungen zurechtkommen können. Je vielfältiger die Wälder sind, desto eher sind sie für die Zukunft gewappnet. Neue Baumarten oder auch heimische Baumarten aus unterschiedlichen Regionen sind eine Möglichkeit, Wälder vielfältig aufzustellen.
Warum ist die Vermehrung von Bäumen gesetzlich geregelt?
Das Forstvermehrungsgutgesetz soll verhindern, dass Bäume im Wald angepflanzt werden, die dem Wald oder der Forstwirtschaft schaden. Dies bezieht sich sowohl auf die Baumarten als auch auf die genetischen Informationen der Bäume. Das Gesetz betrifft aber natürlich nur die menschliche Ausbringung von Samen und Pflanzen. Das Vermehrungsgut darf nur von anerkannten Stellen in Verkehr gebracht werden. Seine Herkunft muss genaustens dokumentiert sein. Ziel dieses bürokratischen Aufwandes ist die Erhaltung genetisch vielfältiger und gesunder Wälder.
Warum darf ich keinen Baum aus dem Garten in den Wald pflanzen?
Grundsätzlich führt jeder Eingriff in ein Ökosystem zu Veränderungen. Manche sind gewollt, manche ungewollt, wiederum andere haben ungeahnte Konsequenzen für die Tiere und Pflanzen des Waldes. Daher sollte schon aus ökologischer Sicht kein Baum vom Balkon in den Wald wandern. Des Weiteren muss in Deutschland jede Veränderung des Waldes mit den Waldbesitzenden beziehungsweise Waldbewirtschaftenden abgesprochen werden. Bezogen auf das Pflanzen von Bäumen unterliegen diese jedoch gesetzlichen Vorgaben, die besagen, dass nur Bäume in den Wald gepflanzt werden dürfen, deren Herkunft bekannt ist. Das Ausbringen von Vermehrungsgut, also Samen, Pflanzenteilen oder Pflanzen, unterliegt dem Forstvermehrungsgutgesetz.
Wer darf Baumsamen sammeln?
Sammeln dürfen wir alle. Es gibt die sogenannte Handstraußregelung, die es uns erlaubt, ungefähr eine Handvoll Material aus dem Wald mitzunehmen (mit Ausnahmen). Sollen die Samen, wie zum Beispiel Eicheln, jedoch auch dem Wald wieder zugutekommen, muss die Sammelaktion mit den Verantwortlichen abgesprochen sein. Die Samen werden diesen dann übergeben und für die Verwendung im eigenen Wald vorbereitet. Sollen die Samen in einem anderen Waldstück verwendet werden, sind eine Reihe von Auflagen zu erfüllen und Genehmigungen einzuholen.