Internationaler Tag des Baumes am 25.04.2025

Mit den Worten „Die Wiederaufforstung unserer Wälder, die massiv unter den Dürren der vergangene Jahre gelitten haben, bleibt unser großes gemeinsames Ziel!“, begrüßte der Landesvorsitzende der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) in Hessen Bernhard Klug Hessens Landwirtschafts- und Forstminister Ingmar Jung und weitere Gäste anlässlich der Feier zum Internationalen Tag des Baumes im Wald bei Taunusstein-Orlen. Hierzu hatte die SDW am Freitag Mittag eingeladen, um zusammen symbolisch eine Roteiche, den Baum des Jahres 2025, zu pflanzen.

Rund zehn Prozent der hessischen Waldfläche sind bis heute seit dem ersten extremen Dürrejahr 2018 abgestorben und werden mit allen Kräften von HessenForst sowie privaten und kommunalen Forstverwaltungen, Bürgern und Initiativen wieder aufgeforstet. Die SDW hat mit Hilfe zahlreicher Spender und Förderer seitdem 400.000 Bäume in Hessen pflanzen können.

„Wir müssen aber auch neue Wege gehen, denn unsere heimischen Baumarten kommen durch die veränderten Umweltfaktoren, wie weniger Regen und größere Hitze im Sommer, aber auch häufigeren Stürmen im Herbst und Winter, an ihre Grenzen. Es ist daher richtig zu schauen, welche Bäume in Regionen wachsen, die bereits heute ein Klima haben, wie es bedingt durch den Klimawandel bei uns in sehr absehbarer Zukunft sein wird“, so Bernhard Klug. Eine derartige Baumart ist die Roteiche (Quercus rubra), die im östlichen Nordamerika vorkommt und seit gut 300 Jahren auch in Mitteleuropa wächst. Aus diesem Grund wurde Sie zum Baum des Jahres 2025 gewählt. „Wir sollten derartige „neue“ Baumarten nicht verteufeln sondern prüfen, wie wir sie als Mischbaumart zur Stabilisierung unserer Wälder in überschaubaren Anteilen mit pflanzen können. Wir wollen keine Reinbestände aus derartigen, „neuen“ Baumarten, aber wir wollen eine Erhöhung des Anteils der Mischbaumarten, zu denen wir auch die Roteiche zählen, und damit klimastabilere Wälder erzielen. Diversität bedeutet Stabilität!“, so der SDW-Vorsitzende.

„Wir wollen unseren Wald für künftige Generationen stabil und lebendig erhalten, dazu trägt auch die Roteiche ihren Teil bei. Ihr Anbau ist hierzulande schon lange erprobt, gegen Schädlinge und Krankheiten ist sie resistenter als heimische Eichenarten. Aufgrund ihrer Anpassungsfähigkeit gehört sie deshalb zu einer klugen Mischung für den klimaangepassten Wald der Zukunft“, betonte Forstminister Ingmar Jung.

Die Einbringung von „neuen“ Baumarten empfiehlt sich aus Sicht der Forstwissenschaft vor allem dort, wo die Waldbestände aus heimischen Baumarten zunehmend instabil werden und die veränderten Umweltbedingungen für unsere Bäume kritisch werden. In Hessen ist das vor allem auf Böden, die schlecht das Wasser halten und in wärmeren Regionen, wie dem Rheingau und der Bergstraße. Zu den neuen Baumarten, die insbesondere in Hessen als Mischbaumarten mit gepflanzt werden, zählen neben der Roteiche z.B. auch die ebenfalls aus Nordamerika stammende Douglasie und die aus dem Mittelmeerraum stammende Edelkastanie, die aber bereits die Römer in den Taunus mitbrachten, und die sich seitdem hier etabliert hat. Aus Sicht der SDW sollten diese „neuen“ Baumarten aber immer in Mischung mit anderen Bäumen und mit einem Anteil von bis zu 20 Prozent gepflanzt werden, um das ökologische Gleichgewicht unserer Wälder nicht zu beeinträchtigen.

 

Die Idee des Tag des Baumes stammt ursprünglich aus den USA. Hier beantragte 1872 Julius Sterling Morton bei der Regierung von Nebraska die Arbor Day Resolution, die binnen 20 Jahren in allen Bundesstaaten der Vereinigten Staaten angenommen wurde. Am ersten Arbor Day wurden in Nebraska über 1 Million Bäume gepflanzt.

Der Internationale Tag des Baumes wurde am 27. November 1951 von den Vereinten Nationen beschlossen und wird seitdem am 25. April eines jeden Jahres (dem Geburtstag von Julius Sterling Morton) gefeiert.

Der deutsche „Tag des Baumes“ wurde erstmals am 25. April 1952 begangen. Bundespräsident Theodor Heuss und der damalige Präsident der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, Bundesminister Robert Lehr, pflanzten im Bonner Hofgarten einen Ahorn, der auch dort heute noch wächst. Inzwischen ist der Tag des Baumes zu einer der größten und erfolgreichsten Mitmachaktionen im Naturschutz geworden. Jährlich organisieren der Bundes-, die Landes-, Kreis- und Ortsverbände der SDW am 25. April den Tag des Baumes mit bundesweiten Baumpflanzungen und vielfältigen Veranstaltungen. Aber auch andere Institutionen greifen diesen „Welttag des Baumes“ auf und pflanzen Bäume. Viele dieser Aktionen werden in Zusammenarbeit mit Städten, Forstämtern und Kommunen begangen. Oft wird der jeweilige „Baum des Jahres“ gepflanzt, so dass vielerorts Allee der Bäume des Jahres oder auch kleine Arboreten (Baumsammlungen) entstanden sind, so beispielsweise in Mörfelden-Walldorf, Weilburg und im Kurpark von Bad Salzhausen. Die Untergliederungen der SDW begehen den Tag des Baumes mit Pflanzungen vor Ort in den Regionen.

Weitere Informationen erhalten Sie von
Christoph von Eisenhart Rothe
Landesgeschäftsführer der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald in Hessen
Telefon 0175-2074540 oder per E-Mail unter ch.v.eisenhart@sdwhessen.de

 

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