Bonn, 18.03.2025. Die Oberurseler Künstlerin Gerda Johanna „Jo“ Werner, die als baumpflanzende Frau auf der 50-Pfennig-Münze bekannt wurde, hat am 17. März 2025 in ihrem ehemaligen Wohnort Oberursel im Taunus ein Ehrengrab erhalten. Die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald führte zu diesem Anlass eine Baumpflanzaktion durch.
Im Beisein des hessischen Landwirtschaftsministers Ingmar Jung sowie der Vizepräsidentin der Bundesbank, Dr. Sabine Mauderer, pflanzten Schülerinnen und Schüler im Rahmen des Festaktes Eichen im Oberurseler Stadtwald. Gedenktafeln wurden angebracht, welche an die historische Leistung der Kulturfrauen erinnern. Die Pflanzaktion fand im Gedenken an die 2004 verstorbene Gerda Johanna Werner statt, welche als sogenannte „Kulturfrau“ auf der 50-Pfennig-Münze abgebildet ist. Diese „Kulturfrauen“ waren nach dem Zweiten Weltkrieg für das Pflanzen und Pflegen junger Bäume auf den Forstflächen zuständig. Heute wie damals ist die Wiederbewaldung zerstörter Waldflächen ein wichtiges Anliegen.
Die Eiche als Symbol
Bürgermeisterin Antje Runge betonte, dass die gepflanzten Bäume ein „lebendiges Denkmal“ für die Zukunft darstellen. Gleichzeitig gelten Eichen und ihre Blätter als besondere Symbole – nicht nur in Deutschland. Denn Eichenwälder waren lange Zeit Nährwälder, die für den Menschen lebenswichtige Ressourcen bereithielten: Nahrung für Mensch und Tier sowie Feuer- und Bauholz. Sie gelten auch als Zeichen der Ewigkeit, da ein Eichenleben bis zu 30 Menschengenerationen umfassen kann. Zu einem typisch deutschen Symbol wurde die Eiche im 18. Jahrhundert, als ihre Eigenschaften vom Dichter Friedrich Gottlieb Klopstock auf das deutsche Volk übertragen wurden. Auf der 50-Pfennig-Münze steht der Eichensetzling insbesondere für den Wiederaufbau Deutschlands und die Hoffnung auf Wachstum. Und auch heute finden sich Eichenblätter auf den deutschen Cent-Münzen.
Perspektive für die Zukunft
Die Forstwirtschaft steht heute vor neuen Herausforderungen. Der Klimawandel wirkt sich insbesondere auf Fichten-Monokulturen stark negativ aus. Deshalb müssen zukünftig artenreiche Laub-Mischwälder gepflanzt werden, um einen naturnahen und klimastabilen Wald zu etablieren. In diesem Sinne wies die Präsidentin der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald darauf hin, dass ein historischer Rückblick auch eine Perspektive für die Zukunft bieten kann. „Seit 2019 hat die SDW 2,2 Millionen Bäume gepflanzt und so den Wiederaufbau, aber auch die Umgestaltung unserer Wälder hin zu einem klimastabilen und artenreichen Mischwald gefördert“, erklärte Ursula Heinen-Esser während der Veranstaltung. „Dabei geht es auch um die Einbindung der Menschen vor Ort, die wir für den Wald begeistern wollen. Bildungsprojekte waren daher von Anfang an ein Kernthema der SDW. Noch heute steht neben dem Waldschutz die Förderung von Naturbewusstsein im Fokus unserer Arbeit, denn die waldbezogene Bildung fördert nicht nur das Verständnis für den Wald, sondern motiviert auch zu seinem Erhalt.“
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