Schutzgemeinschaft Deutscher Wald
Landesverband Hessen e. V.
Hessen ist eines der waldreichsten Bundesländer in Deutschland. Der Wald nimmt hier einen Flächenanteil von 42% ein, was eine Fläche von 894.180 Hektar ausmacht. Bei ca. 6.016.000 Einwohnern kommen somit auf jeden Menschen 0,15 Hektar Wald. 74% des Waldes liegen in öffentlicher Hand, was ein deutlich höherer Anteil als in anderen Bundesländern darstellt. Große Wälder und ein hoher Waldanteil finden sich im Taunus, dem Odenwald, dem Spessart, im nördlichen Schiefergebirge und im Weserbergland.
Quelle: Regionaler Waldbericht Hessen 2015, Regionale PEFC-Arbeitsgruppe Hessen e.V.
Die Wälder Hessens bestehen zu 31% aus Buchen, 14% Eichen und 14% anderen Laubbaumarten. Mit insgesamt 59% Laubbaumarten ist der Anteil des Laubwaldes in Hessen besonders hoch. Nadelgehölze machen 41% des Waldes aus, wobei die Fichte hier mit 22% gemeinsam mit der Kiefer mit 10% den Hauptteil bildet.
Quelle: Regionaler Waldbericht Hessen 2015, Regionale PEFC-Arbeitsgruppe Hessen e.V.
Auch Hessens Wälder sind in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten, Trockenheit und Wärme und daraus resultierender Krankheits- und Schädlingsbefall machen ihnen zu schaffen. Für den Waldbesucher sind kahle Flächen und abgestorbene Bäume ein deutlich sichtbares Anzeichen geworden. Dabei sind nicht nur die Fichtenwälder stark betroffen, auch unserer heimischen Buche macht das veränderte Klima zu schaffen. Im jährlichen Waldzustandsbericht wird unter anderem die Kronenverlichtung ermittelt, welche anzeigt, wie hoch der durchschnittliche Laub- und Nadelverlust von Bäumen ist. 2021 wird hier von einer Kronenverlichtung von 26% berichtet. Der Verlust von Blättern und Nadeln bedeutet für die Bäume eine starke Einschränkung der Wasser- und Nährstoffversorgung. Insgesamt wurde eine Absterberate von 0,7% und eine Ausfallrate von 3% festgestellt, was zwar niedriger als in den letzten zwei Jahren ist, aber immer noch deutlich über den normalen Werten liegt.
Quelle: Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz: Waldzustandsbericht 2021
Mehr Informationen im Waldzustandsbericht
Ein besonderes Erlebnis ist der Streifzug durch einen der 31 Naturwaldreservate in Hessen, welche sich im ganzen Bundesland verteilen. Ausgewählt aufgrund des Vorkommens besonderer und selten gewordener Tier- und Pflanzenarten stellen sie die verschiedenen in Hessen vorkommenden Waldformen dar. 5% der Waldfläche sollen einmal als Naturwald ausgezeichnet sein, um dem Schutz der Laubwälder eine besondere Aufmerksamkeit zu widmen und der Verantwortung nachzukommen, diesen weiterhin zu erhalten. Wichtige große Naturwaldgebiete finden sich beispielweise im Wispertal, am Meißner, im Reinhardswald und in der Kühkopf-Knoblochsaue.
Quelle: HessenForst, Broschüre: Hessische Naturwaldreservate im Portrait - Das Naturwaldreservate-Programm
Weitere Informationen:
Hessische Naturwaldreservate im Portrait - Das Naturwaldreservate-Programm (pdf)
Karte und Informationen auf Naturwald-Info
Im Norden Hessens am Edersee gelegen, findet sich Hessens einziger Nationalpark, der Nationalpark Kellerwald-Edersee, welcher auch ein bedeutendes Waldgebiet umfasst. Die dort wachsenden alten Buchenwälder sind gemeinsam mit anderen Buchenwäldern in Deutschland als weltweit bedeutend eingestuft worden und wurden als UNESCO Welterbe ausgezeichnet. Gemäß dem Nationalpark Gedanken „Natur Natur sein lassen“ finden sich hier unberührte Rotbuchenwälder, mit hohem Totholzanteil, die vielen Tierarten einen Lebensraum bietet. Aber auch Knorreichenhänge im Nordbereich des Edersee, Hutewald Reste oder Blockwälder lassen sich im Kellerwald finden.
Quelle und mehr Informationen: Homepage Nationalpark Kellerwald-Edersee
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